In unserem Projekt züchten wir die heimische Art des Glänzenden Lackporlings, auch bekannt als Reishi Pilz. Diese Pilzart kommt auf natürliche Weise in deutschen Wäldern vor. Die asiatische verwandte Art des Reishi wird seit Jahrhunderten aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe geschätzt.
Durch unsere nachhaltige Zucht möchten wir eine regionale und umweltschonende Produktion ermöglichen, die den Wald schützt und gleichzeitig eine hochwertige Rohstoffquelle bietet. Unser Ziel ist es, die natürlichen Vorteile des Glänzenden Lackporlings zu nutzen und ihn in höchster Qualität verfügbar zu machen.
Im Rahmen des EIP-Projekts wird die gezielte Zucht von Vitalpilzen direkt im Wald ermöglicht. Dieses Konzept schafft eine zusätzliche Einnahmequelle für Waldbesitzer, die ihr Land und Holz zur Verfügung stellen.
Die Pilzzucht trägt zur ökologischen Aufwertung des Waldes bei, indem Restholz eine weitere Verwertungsstufe erhält und durch langfristiges Verbleiben im Wald die natürlichen Kreisläufe unterstützt.
Unser Ziel ist es, dass auch Waldbesitzer wirtschaftlich von der Pilzzucht profitieren, indem sie einen Anteil am Verkauf der geernteten Pilze erhalten. Dieses Modell verbindet ein nachhaltiges und additives Konzept der Waldbewirtschaftung mit ökonomischen Vorteilen und soll einen Beitrag zur ressourcenschonenden Nutzung bestehender Flächen leisten.
Im November konnten wir mit ersten Versuchen zur Impfung starten und erste Erfahrungen mit der Impfausrüstung sammeln.
Im Januar wurden einige der geimpften Hölzer als Holzstapel bei der Fakultät Informatik der Ostfalia aufgebaut. IoT-Sensoren erlauben eine Überwachung des Zustandes der Hölzer.
Die Daten sind online abrufbar.
Im April wurde ein weiterer Holzstapel nahe des Hofes Schlemme aufgebaut. Anders als der Holzstapel am Exer befindet sich dieser nun auch in einem Wald. Dies brachte neue Herausforderung für die IoT Überwachung, welche aber mittels einer autarken, mobilen Antenne gelöst wurden.
Die Daten sind ebenfalls online abrufbar.
Wir haben beim EIP Sommerfest 2025 zum ersten Mal live unseren Demonstrator gezeigt. Der Austausch auf dem Sommerfest war inspirierend und voller neue Impulse.
Ernte der ersten Pilze?
Bei der Versuchsfläche auf dem Gelände der Ostfalia Hochschule am Exer wurden zwei Holzstapel mit geimpften Hölzern aufgestellt und mit Sensoren versehen. Einer der Stapel wurde mit einem atmungsaktiven Vlies verdeckt, was zu einer höheren Luftfeuchtigkeit und stabileren Temperaturen führt. Der nicht abgedeckte Holzstapel stellt einen Kontrollversuch dar.
In einem Waldstück am Hof Schlemme wurde ein Holzstapel mit beimpften Hölzern aufgestellt. In dieser Umgebung liegen reale Bedingungen für die Pilzzucht im Wald vor. Auch dieser Holzstapel wurde mit Sensorik versehen, was uns jedoch vor eine besondere Herausforderung stellte, da es dort keinen Empfang für die von den Sensoren gelieferten Daten gibt. Gelöst wurde dieses Problem durch das Errichten einer mobilen und dank Solarpanel autarken 5G-Netzantenne in der Nähe des Holzstapels.
Christoph Ratke
Henrik Schlemme
Jana Baltscheit
Prof. Dr. Ina Schiering
Patrick Adair, M. Sc.
Prof. Dr.-Ing. Andreas Ligocki
Anja Krauth, M. Eng.
Die OG Waldpilz ist ein interdisziplinares Projekt der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und Partnern aus der Forst- und Landwirtschaft.
Institut für Verteilte Systeme
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Salzdahlumer Strasse 46/48
38302 Wolfenbüttel
Telefon: (+49) 5331 939 31140
E.Mail: i.schiering@ostfalia.de
Website: https://www.ostfalia.de/schiering
Europäische Innovationspartnerschaft Agri: Die Förderung unterstützt kooperative Innovationsprojekte, die Impulse für eine
wettbewerbsfähige, nachhaltige und tiergerechte Agrar- und Ernährungswirtschaft setzen. Ziel ist die Förderung von
Innovationen und die Verbesserung des Wissensaustausches zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis.